Die Waise Rebecca kann sich mit zwei Jobs gerade so über Wasser halten. Als ihre Wohnung verwüstet wird, bietet der Vampir Logan ihr Unterschlupf auf dem Anwesen seiner Familie. Logan erkennt Rebeccas besondere Gabe und überredet sie, einen Partyservice für übernatürliche Wesen zu eröffnen. Mit jeder Veranstaltung taucht Rebecca tiefer in die ihr unbekannte Welt ein. Logans Bruder, der Wolf Ramses, versucht sie jedoch vor den Gefahren dieser Welt zu beschützen – und schleicht sich dabei mehr und mehr in ihr Herz.
Küss mich, Beiß mich, Lieb mich + Bonus Heirate mich in einem Band!
Ist seit August 2016 als Ebook und Taschenbuch Ausgabe überall im Buchhandel erhältlich! Beim Drachenmond Verlag bekommt ihr die Printexemplare signiert und auf Wunsch auch mit Widmung zugeschickt.
kleine Auszüge:
Ich hatte sie die ganze Nacht über gesucht, war von einem Häuserdach zum nächsten gesprungen, hatte die Gassen durchsucht und einige Menschen erschreckt, die mich mit einem großen Hund verwechselten. Nichts. Sie musste irgendwo untergetaucht sein, anders konnte ich es mir nicht erklären.
Während ich gerade auf einem Shoppingcenter die Gegend scannte, stieg mir ein vertrauter Geruch in die Nase. Vor meinem geistigen Auge erschien ein kleines Mädchen, etwa vier, mit rosigen Wangen und vom vielen Weinen rotumrandeten Augen. Ihre Iris hatte in einem wahnsinnig traurigen Aschgrau geleuchtet, das mich sofort in den Bann gezogen hatte. Nicht das Flehen ihres sterbenden Vaters hatte mich dazu gebracht, dieses Kind aufzusammeln und in die Stadt zu tragen. Es waren diese tränenerfüllten, ängstlichen Augen, die meine tierische Gestalt angesehen und für einen winzigen Moment vergessen hatten, sich auch vor mir zu fürchten.
Wie hypnotisiert sog ich den Duft von Gänseblümchen und Sonnenlicht in mir auf, blendete alles andere aus und folgte dieser Signatur. Zwei Blocks weiter entdeckte ich eine junge Frau, Anfang zwanzig. Sie saß in sich gekehrt an einer Häuserwand und die langen Haare fielen ihr nach vorn über die Schultern, sodass ihr intensiver Geruch von ihrem zarten Nacken aufsteigen konnte. War sie wirklich das Mädchen von damals? Ich hatte diese Augen niemals vergessen können – nicht einen einzigen Tag.
»Ich halte es für klüger, als es sie selbst herausfinden zu lassen. Ja.« Es ist nicht allein an dir, diese Familie zu verteidigen. Und diese Front ist nun einmal meine Angelegenheit. »Ich werde mich darum kümmern. Sie wird bei uns sicher sein.«
»Wirst du sie verwandeln, wenn die Königin es verlangt?«, fragte Emilia und ich ahnte nicht, ob ihre Stimme sich vor Freude oder Panik überschlug. Richards Blick lag auf mir und ich wusste, dass er es mir nicht verzeihen würde, sollte ich sie wirklich zu einer Unsterblichen machen.
»Nein, Emilia. Ich werde sie nicht verwandeln, wenn es die Königin verlangt.« Nur Rebecca allein kann mich darum bitten. Und falls sie dies tut, werde ich sie mit Freuden in meine Arme schließen. Aber so weit sind wir noch nicht.
Das war sie also. Die unantastbare Knospe, die Königin Anjanka persönlich unter ihren Schutz gestellt hatte. Ihre Schönheit glich der einer weißen Rose, ihr Duft war atemberaubend, und als ich ihre Hand bei mir unterhakte, regte sich bereits die harte, unstillbare Begierde. Diese zarte Blume zu kosten, ihre reinen Blüten zu beschmutzen und sie in die dunklen Schatten der Fleischeslust zu reißen – mein Ziel hatte ich klar vor Augen.
Durstig. Ich war ja so durstig.
Mit einem tiefen Grollen riss ich an meinen Ketten, wand mich von rechts nach links, bäumte mich auf. Das Mauerwerk war kalt in meinem Rücken, unnachgiebig. Ich schmeckte ihre Süße immer noch in meinem Mund, beobachtete mit den Augen das stetige Tropfen ihres Blutes aus meinen geöffneten Adern.
Wieso war ich nicht einfach weitergegangen? Warum musste ich in diesen verfluchten Vorratsraum gehen? Wieso hatte ich mich für diesen Beutel entschieden und nicht für den einer Katze? Warum hatte sie ihr Blut abgefüllt?
Mein Hals brannte, die Glieder schmerzten. Menschenblut. Dieses verdammte Menschenblut.Wieso hatte ich es nicht erkannt, ehe ich in den Blutbeutel hineingebissen hatte?
Schmerz zuckte durch meine Schultern, bog mich nach hinten. Die Bestie streckte ihre Pranken nach mir aus. Rebecca …
Das Brummen meines Bruders, als wollte er mich zur Ruhe bewegen, riss meinen Kopf hoch. In seinen Augen funkelte eine Sanftheit, die einem Jäger unseres Rudels einfach nicht stand. Sie ist gefährlich! Niemals zuvor hatte er jemanden in sein Herz geschlossen, keinen Wolf, kein anderes Wesen, nicht einmal die eigene Familie. Aber diese Blume hatte ihn erreicht, hatte ihn weich gemacht. Ich muss sie aufhalten, bevor sie sich in unser aller Herzen schleicht. Dieser Mensch ist gefährlich – und niemand außer mir scheint das zu erkennen!
Ich sah auf, beobachtete, wie der Vampir sie gerade aus seinen Armen entließ. Das Himmelblau ihrer Augen irritierte mich für einen Moment, bis ich mich daran erinnerte, dass der Himmel dort nicht zu finden sein konnte. Sie wirkte klein, zierlich. Niemals würde sie einen Tag ohne Hilfe in unserer Welt überleben, wo die Wildnis hinter jeder Ecke lauerte. Ich würde dafür sorgen.
Asche regnete aus der Finsternis, benetzte meine Haut. Wäre sie kalt, würde sie sich anfühlen wie weicher Schnee. Aber sie brannte, steckte den Boden in Flammen, auf dem ich lief. Ein Kratzen drückte meinen Hals zusammen, verengte meine Brust, dass ich kaum atmen konnte.
Eiskalte Hände streiften meinen Rücken, fuhren durch mein Haarkleid, packten mich an der Kehle und ich blickte in zwei leuchtende Augen, die roter nicht sein konnten. »Wer bist du, mir meine Beute zu entreißen?«
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