Ein lang geplantes Ritual ruft nicht den ermordeten Geist von Cherias Mutter an, sondern einen wütenden Dämon, der nach Rache sinnt und ihren gesamten Zirkel auslöschen will. Doch die Hexe bietet ihm einen folgenschweren Handel an.
Ist in der Halloween Tales Anthologie der LYX Storyboard Autoren erschienen – der gesamte Erlös wird an die Leseförderung MENTOR gespendet!
Meinungen:
Bitte mehr davon! Klasse Idee: eine Hexe, die nicht zaubern darf, weil in ihr wilde Magie wohnt – das Chaos ist vorprogrammiert. Auch wenn die Kombination Hexen – Geister anrufen – Samhain, jetzt nichts Neues ist, wurde sie hier perfekt umgesetzt! Ich finde die Erzählweise der Autorin ungemein interessant, wie sie hier neben traditionellen Dingen auch ihre eigenen Ideen perfekt einbringt. Ich hab förmlich an den Seiten geklebt. Und dann dieses miese Ende … ich hoffe … eventuell … vielleicht geht es ja weiter. 😀
5 von 5 Sternen und einem extra ★
kleine Auszüge:
Wir zündeten die Stumpenkerze vor uns an, führten das Streichholz zur Kerze zu unserer Linken und schlossen darauf den Kreis zur Rechten. Eine Hitze erfasste meine Knie, verschmolz die Beine mit dem Holzboden. Knochen schienen zu brechen, sich in langen Wurzeln in den Erdboden vorzuarbeiten und vor Hitze zu verglühen. Außerdem riss und brannte meine Haut. Das neuartige Gefühl brachte mich beinahe um den Verstand, als Leah, die mir gegenübersaß, mich anblickte und mir aufmunternd zunickte. Ich tat es ihnen gleich, strich ebenfalls meine Aura mit den Händen glatt, ohne mich dabei zu berühren. Ein heißes Pochen schoss durch meine Adern, versetzte mein Blut in Wallungen. Mehr und mehr verfestigte sich mein Unterleib mit dem Boden, formte geistige Wurzeln und schaffte eine tiefe Bindung mit der Erde, um mich während des gesamten Rituals zu halten.
Leah stimmte in den Sprechgesang ein, dessen Worte mir vollkommen fremd vorkamen. Es war, als sang sie etwas anderes als das, was wir in der Vorbereitung besprochen hatten, aber weder Moira noch Charlene schien es zu irritieren. Moira flüsterte Zauberworte, die sie wie feine Glieder in ein bestehendes Spinnennetz einwob, ohne dass die Spinne selbst etwas davon mitbekam. Sie reichten sich die Hände, und als sie einander berührten, breitete sich eine ungewöhnliche Woge aus, die für den Bruchteil einer Sekunde durch unsere Körper zu fahren schien. Ein bitterer Geschmack mischte sich in meinem Mund mit Blut, aber auch jetzt ließen sich meine Freundinnen nichts anmerken. Fühlten sie denn nicht, dass hier etwas gehörig schiefging?
**
Der Dämon glitt mir mit seiner Hand über die Schulter, meinen Rücken hinunter, zog mich so nah an sich, dass ich diesen muskulösen Oberkörper unter den Fingern fühlte. Ich spürte das erregte Ziehen im Unterleib, biss mir auf die Unterlippe und versuchte vergeblich, dem Drang zu widerstehen, die Augen genüsslich zu schließen. »Das ist ein durchaus verlockendes Angebot, meine Liebe«, raunte er und ich konnte das Vibrieren bis tief in die Fingerspitzen spüren. »Aber es gibt da noch eine Kleinigkeit, die ich von dir verlangen werde. Wenn du bereit bist, auch diesen Preis zu bezahlen, werde ich auf dein Angebot eingehen und mit dir einen Pakt schließen.«
»Cheria, nicht!« Charlene war aufgesprungen. Wer wusste, wie lange sie schon bei Bewusstsein war und den Verhandlungen zuhörte. »Du darfst mit keinem Dämon verhandeln! Du weißt nicht, was mit dir geschehen wird, wenn eine solche Kreatur erst deine Seele berührt!«
Wütend fuhr er herum und holte aus, um sie zu züchtigen. Erneut schaffte ich es, durch einen Luftstoß magisch vor ihm zu erscheinen, und sofort hielt er inne. Mein Angebot war anscheinend so verlockend, dass er mich nicht verletzen wollte. Es sollte nicht viel fehlen, um ihn zur Zustimmung zu überreden.
»Was ist dein Preis?«, fragte ich, ignorierte das laute Schluchzen von Moira, die über Leahs kaltem Leib kauerte.
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